Solardach Messe München

Erträge

In das Netz eingespeiste Energie der 1-MW-Photovoltaikanlage Solardach Messe München

Jahr Jan-Mär Jan-Jun Jan-Sep Jan-Dez
2001 140 533 781947
2002 210 572 9511.043
2003 176 590 9791.131
2004 176 550 9141.043
2005 149 517 814968
2006 162 447 822984
2007 133 503 8581.004
2008 237 570 9081.078
2009 161 569 9411.094
2010 164 506 847978
2011 200 624 1.0031.178
2012 196 576 9451.086
2013 102 418 804953
2014 223 602 9251.046
2015 182 551 9291.107
2016 171 522 9031.051
2017 197 580 9231.067
2018 168 591 9961.150
2019 202 591 9421.086
2020 224 615 9151.051
2021 200 595 9431.083
2022 244 6371.0121.137
2023 167 526 8931.036
2024 175528

Die Einheit der Zahlenwerte ist MWh
1 MWh = 1000 kWh

Globalstrahlung (gelbe Balken) und Netzeinspeisung der 1 MW PV-Anlage Solardach Messe München im bisherigen Betriebszeitraum.

Solardach Messe München

Die von Bayernwerk, Siemens und den Stadtwerken München auf den Dächern der Messe München errichtete – damals weltgrößte – Photovoltaik-Aufdachanlage hat sich mit sehr guten Betriebsergebnissen bewährt. Die Solaranlage mit einer Nennleistung von 1.016 Kilowatt und einer Gesamtinvestition von rund 7 Millionen EUR war ein Baustein des von Bayernwerk 1995 gestarteten Förderprogramms „Energiezukunft Bayern“, das mit einem Budget von 100 Millionen Mark ausgestattet war und den Einsatz erneuerbarer Energien in Bayern voranbringen sollte.

Bayernwerk beteiligte sich mit 50 Prozent, Siemens und Stadtwerke München mit je 10 Prozent und der Bayerische Staat mit 20 Prozent an den Kosten des Solardachs. Auch der Bund zahlte im Rahmen seines Programms zur Förderung erneuerbarer Energien 10 Prozent der Anlagenkosten. Mit der Errichtung wurde im August 1997 begonnen, die Inbetriebnahme erfolgte bereits am 19. November 1997.


Idealer Standort

Die Messe München bot sich aus mehreren Gründen als idealer Standort für diese Photovoltaik-Anlage an. So waren große Hallenflächen vorhanden, die Hallen versprachen mit ihrem Nutzungszweck einen guten Demonstrationseffekt, einen stetigen interessierten Besucherstrom und darüber hinaus fügte sich die Stromerzeugung aus Solarenergie hervorragend in das fortschrittliche Umweltkonzept der Messe ein. Auch das zukunftsweisende optische Erscheinungsbild der Messe konnte unterstützt werden.


Innovative Techniken

Beim Messe-Solardach kam eine Reihe von neuen Techniken im Bereich der Photovoltaik zum Einsatz. Eine der Hauptzielsetzungen war die Minimierung der Kosten für die Realisierung und den Betrieb einer großen Solarstrom-Anlage. Um Effektivität und Verfügbarkeit zu steigern, wurde erstmals eine große PV-Anlage mit einer zentralen Wechselrichtereinheit betrieben.


Verbesserte Montage

Die Module wurden von Siemens Solar für PV-Großanlagen neu entwickelt. Es sind Laminatmodule, die mit Klammern auf den Leichtbaugestellen befestigt sind. Die Größe des Moduls mit einem Gewicht von weniger als 11 Kilogramm richtet sich dabei nach dem Ein-Mann-Handling, d. h., dass Modul und Gestell allein von einer Person montiert werden können. Dies erleichterte auch die Koordination der Montagearbeiten. Auf den Einsatz von zeit- und kostenaufwändigen Kranarbeiten konnte deshalb direkt auf dem Dach verzichtet werden. Die hohe spezifische Leistung des Moduls und seine kompakte Bauweise führten zu günstigen Montagekosten. Die auf der Rückseite der Module vormontierten Anschlussdosen mit berührungssicheren Steckern ermöglichten eine Montage bei Tag ohne die zeitaufwändige Abdeckung der Modulflächen mit lichtundurchlässigen Folien. Neben der dadurch erreichten Zeitersparnis war die Installation ohne Werkzeug möglich. Auch kann bei Beschädigung eines Moduls ein schneller und gefahrloser Austausch ohne Werkzeug erfolgen. Die Gewichtsoptimierung bei den Montagegestellen von ca. 38 g/W wurde durch die Verwendung von asymmetrischen Aluminiumprofilen realisiert. Dadurch konnten das Gewicht und der Montageaufwand deutlich reduziert werden. Die Gestelle wurden soweit möglich in der Werkstatt vormontiert und mit speziellen Klemmen auf das Dach aufgeklemmt, ohne dass das Dach für die Befestigung durchdrungen werden musste. All dies vereinfachte die Montage erheblich. Sollte die Anlage eines Tages entfernt werden müssen, ist keine Erneuerung der Dachhaut erforderlich.


Längere Service-Intervalle

Durch die Verlängerung der Service-Intervalle der Wechselrichter mit dem neuen Master-Slave-Konzept (MS) um etwa 60 Prozent konnten die laufenden Betriebskosten deutlich verringert werden. Der MS-Betrieb ermöglicht es, die Wechselrichterleistung dynamisch dem wechselnden Strahlungsangebot anzupassen. Dies erhöht den Wirkungsgrad im Teillastbereich erheblich. Weiterhin wird über den MS-Betrieb die technische Lebensdauer der Geräte verlängert. Eine Fernüberwachung sorgt für eine weitere Minimierung des Wartungsaufwandes. Die Anlagensteuerung ist über eine Schnittstelle mit dem Leitrechner verbunden, der die Mittelwerte für die letzten 20.000 Stunden auf Festplatte archiviert.


Messe-Millionär

In den zurückliegenden 25 Betriebsjahren hat das Solardach über 26 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt, wobei sich die Anlage im Jahr 1998 noch in der Optimierungsphase befand. Auf das Jahr 2011 entfiel mit 1,1785 Millionen Kilowattstunden das bisher beste Betriebsergebnis. Der spezifische Ertrag ergab 1.160 kWh/kW. 2011 lag der Wert für die Performance Ratio im Jahresmittel bei 86 Prozent. Mit diesem Wert liegt sie im weltweiten Vergleich zu anderen PV-Anlagen dieser Größenordnung an der Spitze.

Zum 01.01.2017 ist die PV-Anlage von der Messe München GmbH übernommen worden.


Besichtigung

Sie können das Solardach Messe München (idealerweise als Gruppe) besichtigen: Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, dann vereinbaren wir einen Termin.

Wir bieten die Besichtigung auch bei einigen Messen an. Nächster Termin ist die „The smarter E Europe 2023“. Für Messebesucher gibt es dreimal täglich 11/13/15 Uhr die Möglichkeit teilzunehmen. Treffpunkt ist am Stand des SeV.


20 Jahre erfolgreicher Betrieb der 1 MW PV-Anlage Solardach Messe München – Vortrag von Prof. Gerd Becker auf dem PV-Symposium 2018 in Bad Staffelstein